Helfen ist ganz einfach

Sonnenblumen - Coach Beate

Last Updated on 2 Jahren by Coach Beate

Helfen ist ganz einfach. Auch Du kannst etwas tun, das, was in Deinen Möglichkeiten steht. Für die einen ist es der Einsatz beim Sortieren, für die anderen die Mitarbeit im Willkommen-Team, im Willkommen-Cafe, oder einfach nur ein Lächeln. In der Flüchtlingshilfe und in allen anderen Ehrenämtern.

Jede/r kann dazu beitragen, diese Welt ein bisschen besser und strahlender zu machen, was kannst Du heute beitragen? Ich werde nachher auf dem Wochenmarkt wieder mal Lächeln verteilen und mich an der Reaktion darauf erfreuen.

Die Flüchtlinge erinnern uns daran, dass wir alle gebraucht werden. Sie sind ein Katalysator für Hilfsbereitschaft. Es sind diese Menschen, die uns daran erinnern, die Werte der Nächstenliebe, der Wertschätzung, wieder mit Leben zu erfüllen.

Die Weisheitstraditionen der Welt haben alle diese Werte. Wir hatten sie nur ein wenig vergessen.

Der NDR hat in einer Dokumentation über die Messehallen in Hamburg die Helfer dort 7 Tage mit der Kamera begleitet.

Es funktioniert – man hat immer die Möglichkeit, etwas zu tun – alle nehmen die Herausforderung an – Hilfe klappt ohne eine professionelle Organisation im Rücken – nicht lang quatschen, einfach nur machen sind einige der Stimmen der Helferinnen und Helfer.

Herzensprojekt – Rentner neben Punker neben Kopftuchmädchen neben Perlenohrring, funktioniert super – Hunderte von Menschen arbeiten ohne Konflikt miteinander sind andere Aussagen.

Mein ganzes Leben lang habe ich ehrenamtlich gearbeitet. Ob als Klassensprecherin, 4 Wochen als Freiwillige in einem Kibbuz in Israel, bei Oxfam  oder bei einem „Sorgentelefon“ in Shanghai, wo ich den Anrufern half, einen Aktionsplan zu entwickeln, um mit schwierigen Situationen besser fertig zu werden.

Warum ich das getan habe? Es war mir ein Bedürfnis, mein Herzensprojekt. Ich wollte schon immer helfen, als Kind durfte ich schon ganz früh mit in der Küche mitarbeiten, Plätzchen backen ist meine erste Erinnerung. Wahrscheinlich habe ich mehr Sauerei gemacht und meiner Mutter mehr Arbeit bereitet, aber ich habe mich großartig gefühlt.

Bei Oxfam in Hannover gehörte ich zu den Freiwilligen der ersten Stunde. Ich war damals selbständig als Finanzberaterin, konnte mir meine Zeit also selbst einteilen, habe viel am Abend und am Wochenende gearbeitet. Mittwochmorgen gehörte Oxfam. Morgens den Laden öffnen, als Schichtleiterin kleinere und größere Herausforderungen bewältigen. An der Kasse stehen, Bücher in die Regale füllen, Bücher reinigen und auspreisen, mit den Kundinnen schnacken.

Was hat mir das gebracht? Diese Frage habe ich mir nicht gestellt. Ich fand das Konzept gut: gespendete, gut erhaltene Sachen in Läden verkaufen, um damit Gelder zu erwirtschaften, die in der Katastrophenhilfe in den sich entwickelnden Ländern eingesetzt werden können. Schwerpunkt sauberes Wasser, Bildung und Lobbyarbeit.

Die Arbeit hat mich geerdet, sie war ein guter Ausgleich zu meiner Arbeit, mit der ich mein Geld verdient habe. Ich war mit dem Herzen dabei. Und ich wollte helfen, die Welt ein wenig besser zu machen. Jeder Mensch, der schon mal als Freiwillige irgendwo gearbeitet hat kennt das Gefühl der tiefen Befriedigung, das sich daraus ergibt. Indem wir geben bekommen wir vielfach zurück.

Häufig wissen wir einfach nicht, wie wir helfen können, oder wo. Vielleicht denkst Du, dass Du keine besonderen Kenntnisse oder Gaben hast, mit denen Du helfen kannst. Du kannst zuhören, kannst einfach nur da sein, lächeln. Das reicht schon. Liebst Du Bücher, hast Du eine schöne Stimme?  Viele Büchereien suchen nach Menschen, die Kindern vorlesen.

Meine Arbeit in Shanghai bei Lifeline Shanghai hat mich daran erinnert, wie gut es mir geht. Hier konnte ich meine Fähigkeiten als Coach mit entwickeln und weiter ausbauen. Die Arbeit hat direkt zu meiner Ausbildung geführt, mit der ich mich als Coach zertifizieren ließ. Wir kamen alle aus den unterschiedlichsten Ländern, von allen Kontinenten. Wir waren ein gutes Team, was uns verbunden hat war das Bedürfnis, einen Beitrag zu leisten.

Vielleicht erkennst auch Du durch Freiwilligenarbeit eine neue Seite an Dir

Eine Seite, die Dir bisher noch gar nicht bekannt war. Vielleicht entdeckst Du ein bisher verborgenes Talent oder Du bekommst endlich mal Anerkennung, die Dir vielleicht im täglichen Leben oder bei der Arbeit vorenthalten wird.

In Altersheimen gibt es häufig Menschen, die wenig Besuch bekommen, Du kannst sie einfach besuchen und ihr Leben erhellen. Alleinerziehende Mütter freuen sich vielleicht über einen Babysitter.  Wenn Du nicht weißt, wie Du helfen kannst, dann trau Dich zu fragen. In Deiner Stadt- oder Gemeindeverwaltung. Vielleicht auch in Deiner Kirche, falls Du einen Bezug dazu hast. Und wenn Du Hilfe brauchst, dann trau Dich, darum zu bitten.

Kürzlich war ich bei einem Willkommen Cafe hier in Norderstedt, wo ich lebe. Es war anstrengend, ein heißer Tag, viele Menschen, viel Lärm, dazu die fehlenden Sprachkenntnisse. Ich habe mit einem Mann aus Syrien die Monate, Wochentage und Zahlen geübt. Das war sein Wunsch. Er spricht Türkisch als Fremdsprache, damit konnte ich nicht diene. In Syrien hatte er einen Betrieb oder Menschen geleitet in einem Betrieb, das konnte ich nicht verstehen.  Hatte 2 Autos zu Hause. Nun, mit Mitte 40, muss er einen Neuanfang wagen, aus dem Nichts. Er ist begierig, zu lernen.

Da ich nicht wusste, wie ich helfen konnte, habe ich gefragt, was er möchte. Helfen ist ganz einfach, frag einfach, was gebraucht oder gewünscht wird. Manchmal ist es so simpel wie Wochentage einüben oder einfach nur Dein Gegenüber anlächeln. Das Lächeln setzt sich fort. Damit bringst Du mehr Sonne in die Welt.