Magische Fragen für mehr Selbstvertrauen

Last Updated on 1 Jahr by Coach Beate
Schon in der Sesamstraße lernten wir: …wer nicht fragt, bleibt dumm. Fragen sind wie Magie fürs Lernen, sagt Tom Freudenthal, Lernexperte für Erwachsene. Mit den richtigen Fragen kannst Du auch leicht Dein Selbstvertrauen stärken.
Mit den richtigen Fragen kannst Du Dich aus der Opferhaltung rausholen und eine Powerhaltung einnehmen.
Mit den richtigen Fragen nimmst Du das Steuer Deines Lebensfahrzeugs wieder selbst in die Hand.
Kennst Du die Fragen:
Warum immer ich?
Warum passiert mir immer so was Blödes?
Warum ziehe ich immer die falschen Partner an?
Warum traue ich mich nicht, meine Meinung zu sagen?
usw., usf.
Und dann sucht Dein Unterbewusstsein die Antworten, Du hast ihm das Signal gegeben, im Morast zu wühlen, nach Entschuldigungen und Begründungen zu suchen.
Warum bringt Dich nicht weiter – mit einer Ausnahme, zu der komme ich später.
Wer – Wie – Was?
Was bringt Dich weiter? Denk an die Sesamstraße: wer, wie, was? Wenn Kinder noch kleine Lernmaschinen sind, die ersten 3 bis 5 Jahre ihres Lebens, dann stellen sie genau diese Fragen. Und mit denen bekommen sie dann die Antworten, die sie weiter bringen.
Wer statt Warum
Statt Dich zu fragen: Warum traue ich mich nicht, meine Meinung zu sagen? Frag Dich in Zukunft: Wer traut sich, seine Meinung zu sagen? Such Dir ein Vorbild, jemanden, die Du bewunderst, weil sie stets für sich einsteht und ihre Meinung sagt.
Beobachte, wie sie steht, wie sie geht, welche Mimik und Gestik sie hat, wie sie atmet. Studiere sie und mach sie nach. Üb zu Hause im stillen Kämmerlein so lange, bis Du Dich stärker fühlst. Beobachte Dich dabei im Spiegel oder üb mit einem Partner. Fake it until you make it heisst es im Englischen, tu so als ob, solange bis Du es kannst.
Amy Cuddy hat darüber einen wunderbaren TED-Talk gehalten, wie Du mit einer Powerpose Deine Stresshormone reduzieren und Deine Machthormone erhöhen kannst. Mit weniger Stress- und mehr Machthormonen fällt es Dir leichter, für Dich einzustehen:
Wie statt Warum
Frage Dich: wie kann ich meinen Standpunkt vertreten? Wie kann ich den richtigen Partner anziehen? Wie kann ich…..(ergänze hier, was Du gern hättest).
Schreib auf, welche Argumente Du wie einsetzen könntest, spiel es in Deinem Kopfkino durch, sieh Dich in dem Film, ganz real, beobachte, was Du siehst, nimm wahr, was Du hörst, wie Du Dich fühlst, welche Düfte es vielleicht gibt. Geh richtig rein in den Film und nimm wahr, wie Deine Sicherheit und Dein Mut stärker werden.
Ah, es ist so wunderbar, wie Du endlich für Dich einstehst, genieß es, wiederhole es so oft, so bunt, so detailliert wie Du willst. Du bist die Regisseurin.
Was statt Warum
Was willst Du sagen, wenn Du Deine Meinung vertreten willst?
Was stört Dich?
Was willst Du wirklich?
Kürzlich habe ich das mit einer Klientin durchgespielt. Klein und zart von Statur, brillant, hochintelligent und sehr zurückhaltend. Auf der Arbeit konnte sie sich nicht gegen einen massiv auftretenden Kollegen mit Macho-Gehabe durchsetzen.
Was würdest Du ihm am liebsten sagen? fragte ich. Es dauerte ein bisschen, dann traute sie sich: Kümmere Dich um Deine eigenen Angelegenheiten. Genau, nochmal! Ich habe sie ein bisschen ermutigt und angestachelt bis sie mit dem Fuß aufgestampft hat und endlich mit fester, klarer Stimme gesagt hat, was sie von ihm erwartet. Sie war wie ausgewechselt, sie strahlte eine Kraft und Zuversicht aus, die sie selbst erstaunt hat.
Wieso – weshalb – warum?
Wenn Du etwas nicht verstehst, etwas nicht möchtest oder ein bisschen die Luft aus einem aufgeblasenen Ego raus lassen möchtest, dann versuch es einmal mit diesen magischen Worten.
Wenn etwas von Dir erwartet wird, das Du nicht möchtest, dann frag einfach mal Wieso sollte ich das tun? oder Weshalb sollte ich das tun? oder einfach Warum sollte ich das tun? Wenn Du mit der Antwort nicht zufrieden bist, dann leg einfach nach: wieso oder weshalb oder warum?
Das ist die Ausnahme, wenn Dich warum weiter bringt.
Mach ein Spiel draus, frag immer weiter, bis Du mit der Antwort zufrieden bist. Falls Dir das zunächst schwer fällt: denk an kleine Kinder, die fragen ewig warum, werde einfach wieder zum Kind.
Ich bin der festen Überzeugung, dass der Abgasbetrug bei VW nicht möglich gewesen wäre, wenn mehr Menschen gefragt hätten: wieso sollte ich das tun? Weshalb sollte ich gegen meine ethischen Grundprinzipien verstoßen? Warum sollte ich lügen, betrügen, manipulieren?
Warum?
Am Anfang habe ich geschrieben, dass Dich warum Fragen nicht weiter bringen, mit einer Ausnahme.
Eigentlich sind es zwei, denn mit warum kannst Du Dich wunderbar abgrenzen, wie Du gerade erfahren hast.
Die ganz große Ausnahme werde ich in meinem nächsten Blogpost behandeln.
Probier einfach mal aus, wie Du mit magischen Fragen ganz schnell Dein Selbstvertrauen stärken kannst. Üb vor dem Spiegel, stell Dir vor, Du bist in einem Film, frag nach dem wieso-weshalb-warum, wenn Du Dich abgrenzen möchtest oder etwas nicht möchtest.