Wer schreibt, der bleibt

Last Updated on 1 Jahr by Coach Beate
Schreiben hilft Dir, mehr Klarheit zu gewinnen, Deine Gedanken zu ordnen, für Dich selbst zu dokumentieren, was funktioniert und was Du erreicht hast.
Schon Goethe wusste: „Denn was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen“.
Morgenseiten schreiben – Kreativität entwickeln
Julia Cameron empfiehlt in ihrem Buch Der Weg des Künstlers. Ein spiritueller Pfad zur Aktivierung unserer Kreativität
, jeden Morgen eine halbe Stunde früher aufzustehen und 3 Seiten „Morgenseiten“ zu schreiben.
Sie führt viele Beispiele an, wie diese Übung, dauerhaft ausgeführt, hilft, Deine Kreativität zu entwickeln. Das fällt Dir vielleicht anfangs schwer, so wie mir auch, als ich damit anfing. Probier es einfach mal 3 Monate lang aus. Du wirst erstaunliche Resultate erzielen. Du wirst verblüfft sein, wie kreativ Du wirst, wie viele wunderbare Ideen aus Dir aufs Papier fließen.
Meine Morgenseiten sind neuerdings wieder ein fester Bestandteil meiner Morgenroutine, es sei denn ich bin im Urlaub oder auf Reisen. Anders als von Julia Cameron empfohlen schreibe ich erst nach dem Frühstück, zu Beginn meines Arbeitstages. Ich stelle mir den Timer auf 30 Minuten und schreibe konzentriert mit der Hand.
Das Schreiben von Hand hat eine ordnende Kraft. Gedanken werden geordnet, erst fließen sie einfach so heraus, dann bildet sich eine Struktur. Eine Idee taucht auf und entwickelt sich.
Beim Schreiben mit der Hand disziplinierst Du Dich automatisch. Am Computer kannst Du schnell löschen, ausschneiden, Verschiebungen vornehmen. Beim Schreiben auf Papier wirst Du mit ein bisschen Übung erkennen, dass Du weniger streichen musst. Vielleicht haben die Gedanken Zeit, sich zu ordnen, weil das Schreiben von Hand langsamer geht als das Tippen auf der Tastatur.
Wer schreibt, der bleibt.Das ist mittlerweile ein geflügeltes Wort geworden und wird in vielen Situationen und Zusammenhängen benutzt. Bei der Recherche auf den Ursprung bin ich auf diesen interessanten Blogbeitrag gestoßen. Hier wird auch eine Studie erwähnt, die in den USA durchgeführt wurde.
Dabei wurde untersucht, ob es einen Unterschied gibt zwischen Notizen per Hand oder per Laptop. Studenten, die mit der Hand geschrieben hatten, zeigten bessere Ergebnisse in Tests als die Laptop Nutzer.
Dankbarkeitsjournal schreiben – Erfolgserlebnisse dokumentieren
Führst Du ein Dankbarkeitsjournal? Schreibst Du Tagebuch? Falls nicht, probier es die nächsten 3 Monate einfach mal aus. Es ist Deine Dokumentation des Tages, Deine Erfolgskontrolle, Dein Protokoll dessen, was funktioniert.
Beantworte die folgenden Fragen schriftlich:
Was war heute gut?
Was hast Du gelernt?
Wofür bist Du dankbar?
Was willst Du morgen anders machen?
Das ist Dein Gewinn:
- Du bekommst den Kopf frei
- Du lernst, eine positive Sichtweise zu entwickeln
- Du dokumentierst positive und erfreuliche Ereignisse
- Du gehst mit positiven Gedanken und einem guten Gefühl ins Bett
- Du schläfst besser
„Schriftlichkeit dient der Analyse und Kontrolle“sagt Businesscoach Dr. Jens Tomas in seinem Programm Zielcoaching 3.0.
Das stimmt im Großen wie im Kleinen, im Geschäftsleben wie im Privatleben.
Als ich am 26.07.2012 „mein veganes Abenteuer“ begann startete ich ein kleines Notizbuch dafür. Ich wollte meine Schwierigkeiten über die nächsten 60 Tag dokumentieren, inklusive Gewicht. Ich war überzeugt, dass es schwierig werden würde und dass ich danach wieder weiter vegetarisch essen würde. Howard Lyman, einer meiner Lehrer in meiner Ausbildung zum Health Coach hatte uns dazu herausgefordert.
Siehe da: in 2 Monaten habe ich fast 3 kg abgenommen. Dabei hatte ich nur das die wenigen tierischen Produkte, die ich noch zu mir nahm, weggelassen. Ich blieb dabei, weil ich mich besser fühlte, mehr Energie hatte.
Statt der erwarteten Schwierigkeiten habe ich Energiegewinn und positive Erfahrungen dokumentiert. Ein Jahr später hatte ich fast 7 kg abgenommen, Idealgewicht, nur durch die vegane Lebensweise. Heute, mehr als 3 Jahre später, halte ich mein Idealgewicht immer noch spielend. Und das jenseits der Wechseljahre!
Immer wenn ich das Gefühl bekam, ich hätte zugenommen, schreibe ich mein Gewicht auf. Eine Woche später ist es schnell wieder weg. Es stimmt: „Schriftlichkeit dient der Analyse und Kontrolle“.
Regelmäßig schriftlich Rückschau halten
Am Jahresende ist es gute Tradition Rückschau zu halten: wie war das Jahr? Was war gut? Was habe ich vollbracht? Wo habe ich versagt? Oh, ein böses Wort, es soll doch immer alles positiv ausgedrückt werden.
Das ist Quatsch, wenn Du Dich schlecht fühlst, dann fühlst Du Dich schlecht. Mit einer Änderung der Sichtweise kannst Du das sofort ändern. Beantworte Dir die folgenden Fragen schriftlich:
Was lief gut?
Was funktioniert(e)?
Was hast Du schon alles vollbracht?
Worauf bist Du stolz?
Wessen Leben hast Du berührt oder positiv verändert?
Das hilft immer. In den Morgenseiten ermutigt Julia Cameron Dich, Dir erst mal alles von der Seele zu schreiben, seelisch zu entmüllen. Dann ist Platz für das Positive.
Wenn Du anfängst in Selbstmitleid zu versinken, dann werden Dir dessen bewusst und richte Deinen inneren Suchscheinwerfer auf etwas, was gut war oder ist. Schreib es auf. Das stärkt Dich.
Im stressigen Alltag vergisst Du immer wieder das, was gut gelaufen ist, halte es schriftlich fest, damit Du Dich immer wieder damit ermutigen kannst.
Dein tägliches Dankbarkeitsjournal hilft Dir bei der großen Rückschau. Mach es Dir zur Gewohnheit, jeden Monat persönliche Inventur zu machen:
Worauf bist Du stolz?
Was hast Du vollbracht?
Was möchtest Du noch verbessern?
Damit stärkst Du Dein Selbstwertgefühl. Dein Selbstvertrauen wächst und Du wirst Dir Deiner selbst bewusster. Du bemerkst immer mehr, wie großartig Du bist und was Du alles großartiges kannst und tust.
Mach es öffentlich, dann wirkt es stärker. Schreib mir gerne auf meiner Facebook-Seite, worauf Du stolz bist, was gut läuft, wie großartig Du bist. Lass uns teilhaben.