Wie Du die Balance in Deinem Leben wieder herstellen kannst

Last Updated on 5 Jahren by Coach Beate

Balance bezeichnet laut Wikipedia:

  • ein Gleichgewicht von entgegenwirkenden Kräften oder Aspekten oder einen Zustand der Ausgewogenheit
  • Ausgeglichenheit

Als Kind habe ich leidenschaftlich gerne gewippt. Wir haben uns unsere Wippe selbst gebaut, indem wir ein Brett über einen großen Holzklotz oder über eine niedrige Mauer gelegt haben. Dann gab es drei Möglichkeiten: herauszufinden, wie man sich an beiden Enden verteilen musste um die Balance zu halten und diese dann so lange wie möglich zu erhalten. 

Das war nicht so einfach wie es klingt! Oder die gemeine Variante: wippen und plötzlich ohne Vorwarnung absteigen wenn das Gegenüber hoch in der Luft ist. Noch heute schmerzt allein bei dem Gedanken daran mein verlängerter Rücken. Oder einfach das Auf und Ab genießen, so lange wie möglich.

Welche Variante der Wippe bevorzugst Du in Deinem Leben? Wie lange kannst Du die Balance halten zwischen  den entgegenwirkenden Aspekten: Anforderungen von Beruf, Partner, Familie, Freunden, Verpflichtungen auf der einen Seite und Deinem Bedürfnis nach persönlicher Weiterentwicklung, Zeit und Ruhe für Dich selbst, Erhaltung der Gesundheit, Sport zu treiben, ein Hobby zu pflegen oder ein neues zu beginnen, einfach nur zu SEIN, auf der anderen Seite? Wie ist es bestellt um Deine Ausgeglichenheit?

Die Balance kann nur gehalten werden, wenn die Belastung auf beiden Seiten gleich groß ist. Auf der Wippe konnten wir das als Kinder ausgleichen, indem wir weiter außen oder weiter innen saßen, ja nachdem, wie schwer unser Gegenüber war. Genau so ist es mit Deiner „Lebenswippe“. Wenn Du das Gefühl hast, Dein Leben sei nicht in der Balance, dann hast Du zwei Möglichkeiten – wie so oft im Leben: Du kannst das Auf und Ab genießen – wie als Kinder beim Wippen. Oder aber: Du kannst die Balance wieder herstellen. Manchmal reicht es, die Belastung eine Winzigkeit zu verrücken, eventuell weiter weg von uns, um Ausgewogenheit zu erreichen. Manchmal, wenn Du auf Deiner Seite der Wippe zu weit heruntergedrückt wirst, dann musst Du entweder auf Deiner Seite „Ballast abwerfen“ oder der anderen Seite „mehr Gewicht geben“.

Wie kannst Du das erreichen? Zunächst einmal musst Du erkennen, wo die Un-Ausgewogenheit herrührt. Nimm Dir einfach mal eine Auszeit, nur für Dich. Sorgen dafür, dass Dich ungestört bist, vielleicht brühst Du Dir einen guten Kaffee auf oder Deinen Lieblingstee, legst Deine Lieblingsmusik ein und nimmst Papier und Stift zur Hand.  Zeichne ein großes „T“ über das ganze Blatt. Auf der linken Seite des „T“ listest Du untereinander all das auf, was Dir Freude bereitet, was Dir Kraft gibt, was zu Deiner Ausgeglichenheit beiträgt.

Auf der rechten Seite all das, was „nervt“, was Kraft raubt, was zu Unausgeglichenheit führt. (Hier darfst, ja sollst Du ganz ehrlich sein, das Blatt ist nur für Dich allein, niemand sonst wird es sehen!). Wenn Du alles aufgelistet hast, dann ordne jeder Tätigkeit/Situation/Person auf der linken – Kraft gebenden – Seite eine Zahl zwischen 1 und 10 zu.  Wobei 1 für wenig Freude/Kraft gebend steht und 10 für viel Freude/Kraft gebend. Dann wiederhole dies auf der rechten – Kraft raubenden – Seite: 1 kostet wenig Kraft, nervt wenig, 10 raubt sehr viel Kraft, nervt sehr. Arbeite schnell, ohne großes Überlegen, folge der ersten Eingebung,  die  ist „richtig“.

Nun rechne bitte die Zahlen auf beiden Seiten zusammen. Sind beide gleich? Dann herzlichen Glückwunsch: Dein Leben ist in der Balance, Du hast Ausgeglichenheit verwirklicht! Ist die Zahl auf der linken Seite größer? Noch besser, Du hast sogar noch Kraftreserven. Ist die Zahl auf der rechten Seite größer? Dann besteht dringend Handlungsbedarf. Je nachdem, wie groß die Differenz ist, mehr oder weniger. Am einfachsten ist es, zumindest rechnerisch, dort zu beginnen, wo Du die höchste Punktzahl vergeben hast. Was kannst Du ändern? Wer kann Dich dabei unterstützen? Welche Widerstände spürst Du?

Vielleicht reicht es schon, einfach 10 Minuten täglich für Dich selbst zu reservieren, in denen Du ganz bewusst Kraft schöpfst. Allein oder mit Deinem Partner. Mein Mann und ich haben ein kleines Morgenritual, das uns beiden hilft, den Tag in Ausgeglichenheit zu beginnen: nach dem Frühstück, wenn wir beide fertig sind in den Tag zu starten, setzen wir uns in Ruhe hin und genießen einen guten Kaffee aus unseren Lieblings-Pötten. Gerne auf dem Balkon, wenn das Wetter erlaubt. 10 ruhige Genießer-Minuten, in denen uns bewusst wird, wie gut wir es haben, wie gut es uns geht. Auch wenn ich allein bin, starte ich so meinen Tag. 10 Minuten für die Balance.

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